Reizdarmsyndrom-Test: Symptome erkennen 

Häufige Bauchschmerzen und Verdauungsbeschwerden nach den Mahlzeiten können die Lebensqualität stark einschränken. Rund ein Zehntel der erwachsenen Deutschen leidet unter diesen Symptomen – Frauen deutlich häufiger als Männer. Ob tatsächlich ein Reizdarmsyndrom vorliegt, kann nur ein Arzt abschließend klären. Unser Online-Selbsttest hilft Ihnen, die Symptome einzuordnen und liefert Handlungsempfehlungen für das weitere Vorgehen.

Reizdarmsyndrom-Test
  1. 1
  2. 2
  3. 3

Reizdarmsyndrom-Test

Sie haben oftmals unerklärliche Verdauungsbeschwerden? Die nachfolgenden Fragen helfen Ihnen herauszufinden, ob es bei Ihnen Hinweise auf ein mögliches Reizdarmsyndrom gibt!

1

Wie der Test funktioniert

2

Gezielte Fragen zu Ihren Verdauungsbeschwerden

3

Auswertung und Handlungsempfehlung

Reizdarmsyndrom-Test
  1. 1
  2. 2
  3. 3

Wie der Test funktioniert

Bei einem Reizdarmsyndrom handelt es sich um eine Ausschlussdiagnose – das kann dieser Test natürlich nicht leisten. Einen Anhaltspunkt liefern jedoch die sogenannten Rom-Kriterien. Auf diese stützen sich auch die Leitlinien zur Behandlung des Reizdarms. Unser Selbsttest berücksichtigt die aktuellen Rom-IV-Kriterien und gibt Ihnen eine auf Ihren Antworten basierende Einschätzung. Bitte beachten Sie trotzdem: Der Reizdarmsyndrom-Test kann eine ärztliche Diagnose nicht ersetzen, sondern dient lediglich Ihrer Orientierung und der Vorbereitung auf Ihr Arztgespräch!

Reizdarmsyndrom-Test
  1. 1
  2. 2
  3. 3

Haben Sie oftmals (an mind. 3 Tagen pro Monat) Beschwerden wie z.B. Verstopfungen, Durchfall, Blähungen, Bauchkrämpfe o.ä. und bestehen diese Beschwerden schon seit 3 Monaten oder länger?

Reizdarmsyndrom-Test
  1. 1
  2. 2
  3. 3

Bessern sich Ihre Beschwerden regelmäßig nach dem Stuhlgang?

Reizdarmsyndrom-Test
  1. 1
  2. 2
  3. 3

Haben Sie mit Beginn der Beschwerden eine veränderte Stuhlkonsistenz (entweder härter oder flüssiger als gewöhnlich) festgestellt?

Reizdarmsyndrom-Test
  1. 1
  2. 2
  3. 3

Haben Sie mit Beginn der Beschwerden eine veränderte Stuhlkonsistenz (entweder härter oder flüssiger als gewöhnlich) festgestellt?

Reizdarmsyndrom-Test
  1. 1
  2. 2
  3. 3

Haben Sie mit Beginn der Beschwerden eine veränderte Stuhlfrequenz (öfter als 3-mal pro Tag oder seltener als 3-mal pro Woche) festgestellt?

Reizdarmsyndrom-Test
  1. 1
  2. 2
  3. 3

Ihr Ergebnis

Reizdarmsyndrom unwahrscheinlich

Ihre Angaben deuten nicht auf ein erhöhtes Risiko hin. Falls Ihre Beschwerden weiterhin bestehen, sprechen Sie dennoch Ihren Arzt darauf an.

Ihr Ergebnis

mögliches Reizdarmsyndrom

Ihre Angaben deuten auf ein erhöhtes Reizdarm-Risiko hin. Bitte suchen Sie Ihren Arzt auf und lassen Sie Ihre Beschwerden abklären!

Was ist das Reizdarmsyndrom? 

Beim Reizdarm, auch nervöser Darm oder Irritable Bowel Syndrome, handelt es sich um eine Funktionsstörung des Darms. Sie wird typischerweise von Symptomen wie Blähungen, Schmerzen im Bauchraum, Verstopfung und Veränderungen des Stuhlgangs begleitet. Die Beschwerden sind unspezifisch und bei den Betroffenen unterschiedlich stark ausgeprägt – das erschwert die Diagnose. Auch der Leidensdruck ist individuell sehr unterschiedlich. Bis heute ist nicht eindeutig geklärt, was das Reizdarmsyndrom auslöst. Es wird angenommen, dass verschiedene Faktoren die Entstehung eines Reizdarms begünstigen, z. B. Unverträglichkeiten, Infektionen des Verdauungstrakts, aber auch Stress. Aufgrund der fehlenden organischen Grundlage kann ein Arzt das Reizdarmsyndrom nur durch das Ausschlussverfahren diagnostizieren, also indem er alle anderen möglichen Ursachen für die Beschwerden ausschließt. 

Ein Reizdarmsyndrom-Test kann den Arztbesuch nicht ersetzen! 

Das Reizdarmsyndrom ist ein sehr komplexes Störungsbild, das sowohl in seiner Symptomkonstellation als auch in seiner Ausprägung variieren kann. Der Reizdarmsyndrom-Selbsttest auf dieser Seite kann Ihnen daher nur Hinweise auf mögliche Ursachen für Ihre Schmerzen und Verdauungsbeschwerden geben. Auf keinen Fall ersetzt der Reizdarmsyndrom-Test eine fachärztliche Diagnose. Stellen Sie sich bei Verdacht auf Reizdarmsyndrom am besten einem Gastroenterologen oder Internisten vor. 

Welche Beschwerden deuten auf ein Reizdarmsyndrom hin? 

Welche Säurebelastung ein Lebensmittel hat, ist unterschiedlich. Zu den stärksten Säurebildnern gehören aber tierisches Eiweiß, Zucker und Getreide.

  • Häufige Bauchschmerzen  
  • Dumpfes Druckgefühl im Unterbauch  
  • Verstopfung  
  • Blähungen, aufgeblähter Bauch (Meteorismus)  
  • Völlegefühl
  • Durchfall 
  • Breiiger Stuhl 
  • Gefühl einer unvollständigen Darmentleerung  
  • Häufige Verbesserung der Beschwerden nach dem Toilettengang  
  • Unbeabsichtigter Gewichtsverlust 

Was tun bei Verdacht auf Reizdarmsyndrom? 

Die Diagnose Reizdarmsyndrom gleicht einer Detektivarbeit. Das liegt zum einen daran, dass sich die Beschwerden von Patient zu Patient unterscheiden. Zum anderen gehen andere Erkrankungen des Verdauungstraktes wie entzündliche, infektiöse oder karzinogene Darmerkrankungen mit ähnlichen Symptomen einher. Wenn Sie unter häufigen Beschwerden leiden, können folgende Schritte helfen, die Symptome einzuordnen. 

Online-Reizdarm­syndrom-Test: 

Der Selbsttest basiert auf den aktuellen Leitlinien zur Feststellung funktioneller Störungen des Darmtrakts (Rom-IV). Er fragt daher nicht nur die spezifischen Beschwerden ab, sondern auch deren Dauer und eine mögliche Verbesserung bzw. Verschlechterung durch äußere Einflüsse. 

Ernährungs­tagebuch: 

Ein Ernährungstagebuch kann helfen, eine Verbindung zwischen Ihren Essgewohnheiten und den Beschwerden aufzuzeigen bzw. auszuschließen. Ihrem behandelnden Arzt kann eine solche Aufzeichnung bei der Diagnose helfen. 

Arztbesuch: 

Immer wiederkehrende Verdauungsstörungen sollten Sie unbedingt mit einem Arzt besprechen. Er wird zunächst Ihre individuelle Lebenssituation bzw. Krankengeschichte erheben, um im Anschluss daran je nach Verdacht verschiedene Untersuchungen und Tests durchführen. Können anderen Ursachen wie eine entzündliche bzw. karzinogene Darmerkrankung oder eine Lebensmittelallergie ausgeschlossen werden, ist ein Reizdarmsyndrom wahrscheinlicher. Je nach Beschwerden und Leidensdruck wird Ihnen der Arzt eine individuelle Therapie empfehlen.

Rom-IV-Kriterien: Leitlinien für die Reizdarm-Diagnose

Bei den Rom-IV-Kriterien handelt es sich um einen Katalog von Diagnosekriterien, der 2016 von einem Expertenteam erarbeitet wurde. Gegenüber den vorherigen Rom-III-Kriterien wurden die Rom-IV-Leitlinien noch einmal angepasst und verfeinert, um Ärzten u. a. die Feststellung des Reizdarmsyndroms zu erleichtern. Ein solches liegt gemäß der Rom-IV-Kriterien dann vor, wenn 

Übersäuerung des Körpers
  • die Symptome mindestens sechs Monate vor Diagnosestellung begonnen haben. 
  • die Beschwerden in den vergangenen drei Monaten mindestens einmal wöchentlich aufgetreten sind. 
  • wiederkehrende Bauchschmerzen mindestens einmal in der Woche auftreten, verbunden mit: 
    • Veränderung der Stuhlkonsistenz 
    • Veränderung der Stuhlhäufigkeit 
    • Veränderung der Stuhlentleerung/Stuhlgewohnheiten 

Ernährungstagebuch bei Verdacht auf Reizdarm 

Bestimmte Lebensmittel können bestehende Darmprobleme verschlimmern. Ein Ernährungstagebuch kann dabei helfen, solche Unverträglichkeiten zu ermitteln. Dabei werden jeden Tag ganz genau alle Lebensmittel notiert, die man zu den Mahlzeiten zu sich genommen hat, ebenso wie eventuell auftretende Magen-Darm-Beschwerden. So lassen sich eher unspezifische Beschwerden leichter mit bestimmten Lebensmitteln in Verbindung bringen. Bei Verdacht auf eine Unverträglichkeit ist es sinnvoll, immer nur ein neues Lebensmittel pro Tag auszuprobieren, um mögliche Reaktionen eindeutig zuordnen zu können. Auch wenn bereits die Diagnose Reizdarmsyndrom besteht, kann ein Ernährungstagebuch helfen, um die Symptome besser in den Griff zu bekommen.

Übersäuerung des Körpers

Ursachen für das Reizdarmsyndrom 

Bis heute ist nicht vollständig geklärt, welche Ursachen ein Reizdarmsyndrom auslösen. Als erwiesen gilt aber, dass Frauen in Alter bis 50 Jahren etwa doppelt so häufig vom Reizdarm betroffen sind wie Männer. Wahrscheinlich spielen auch genetische Faktoren eine Rolle. Dank neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse zum Aufbau und zur Bedeutung der Darmflora lassen sich die typischen Reizdarmsyndrom-Symptome zumindest schlüssig erklären. Denn die Darmschleimhaut vieler Reizdarmsyndrom-Patienten weist charakteristische Veränderungen auf. Lücken in den Epithelzellen des Darms begünstigen das Eindringen schädlicher Bakterien und potenzieller Allergene. Ist gleichzeitig die Anzahl nützlicher Darmbakterien aufgrund einer Fehlbesiedlung der Darmflora vermindert, kann es zu entzündlichen Prozessen in der Darmwand und zu Unverträglichkeiten kommen. 

Des Weiteren zeichnet sich ein Reizdarmsyndrom vor allem über eine veränderte Darmmotilität und eine deutlich erniedrigte Reizschwelle im Hinblick auf abdominelle Dehnungsreize aus. Eine gesteigerte Sensitivität für normale Darmfunktionen (visceral hyperalgesia) gilt beim Reizdarmsyndrom als gesichert. Diese viszerale Hypersensitivität erklärt sowohl die Veränderungen gastrointestinaler Motilität als auch die abdominalen Schmerzen beim Reizdarmsyndrom. 

Ein weiterer Faktor, der im Zusammenhang mit dem Reizdarmsyndrom diskutiert wird, sind die Auswirkungen von Stress und hormonellen Veränderungen auf das sogenannte „Bauchhirn“. Damit ist das enterische Nervensystem (ENS) gemeint, ein komplexes Geflecht aus bis zu 150 Millionen Nervenzellen. Sie sind sowohl für die Durchblutung im Verdauungstrakt als auch für die Eigenbewegung (Motilität) des Darms zuständig, stehen aber auch in regem Austausch mit dem zentralen Nervensystem. Insbesondere chronischer Stress kann die Reizschwelle im Darm oder die Zusammensetzung der Darmflora, aber auch die Funktion der Darmwand als Barriere gegen eindringende Erreger beeinträchtigen. 

Was tun bei einem nervösen Darm? 

Eine Heilung für das Reizdarmsyndrom gibt es nach heutigem Stand nicht, wohl aber verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um die Symptome zu lindern. Teilweise bildet sich das Reizdarmsyndrom mit der Zeit auch von selbst zurück. Grundsätzlich ist das Reizdarmsyndrom ungefährlich – auch wenn die Beschwerden die Lebensqualität deutlich beeinträchtigen können. Folgende Verhaltenstipps können sowohl bei Verdacht auf Reizdarmsyndrom als auch bei allgemeinen wiederkehrenden Verdauungsbeschwerden hilfreich sein. 

Nahrung langsam und gründlich kauen: 

So kann sie besser weiterverwertet werden und die Verdauungsorgane werden entlastet. 

Regelmäßige Bewegung: 

Leichte Gymnastik, Radfahren oder zügiges Gehen regen die Eigenbewegung des Darms an und unterstützen die Verdauung.

Blähende Lebensmittel meiden: 

Hülsenfrüchte, einige Kohlsorten, Zwiebelgemüse, rohes Obst, aber auch Milchprodukte und Vollkornprodukte können bei Menschen mit einer empfindlichen Verdauung Blähungen hervorrufen.

Ernährungs­tagebuch führen: 

Ein Ernährungstagebuch kann sowohl für die Diagnose als auch für die Behandlung von Beschwerden wertvolle Hinweise liefern.

Stress reduzieren: 

Chronischer Stress, aber auch die Angst vor dem Wiederkehren der Beschwerden kann den nervösen Darm verstärken. Wenn sich mit Entspannungstechniken und einer Veränderung des Alltags keine ausreichenden Erfolge erzielen lassen, kann ein Coaching oder ein Arztbesuch helfen.