Immunkur - Verbesserung der Immun­antwort

Sind die körpereigenen Abwehrkräfte geschwächt, etwa durch Krankheit oder Stress , kann eine Immunkur sinnvoll sein. Unter einer solchen Immunstimulation versteht man die teilweise Neuausrichtung der Immunantwort durch bestimmte Präparate. Insbesondere bei Allergien, also überschießenden Reaktionen des Immunsystems, und Autoimmunerkrankungen ist jedoch eine Immunmodulation sinnvoll, um die unerwünschten Immunantworten zu dämpfen. Erfahren Sie mehr darüber, wann eine Immunmodulation zu empfehlen ist und wann eine Immunaufbaukur sinnvoll sein kann.

Was ist eine Immunkur? 

Unsere Abwehr ist ein komplexes System aus verschiedenen Organen, Eiweißen und spezialisierten Immunzellen, die unseren Körper in enger Zusammenarbeit ständig nach Krankheitserregern und anderen Störfaktoren durchforsten und sie unschädlich machen. Dieses empfindliche Gefüge kann durch äußere Einflüsse, durch eine anhaltende Überforderung oder schwere Krankheiten aus dem Gleichgewicht geraten. Verliert das Immunsystem seine Schlagkraft, äußert sich das zum Beispiel in häufigen Infekten, Hautirritationen, Verdauungsbeschwerden, Stimmungsschwankungen oder einem allgemeinen Leistungsabfall. 

Eine Immunkur beinhaltet die gezielte Gabe von Vitaminen, Spurenelementen, Probiotika und pflanzlichen Stoffen. Dies soll die Freisetzung spezieller Abwehrstoffe anregen, die Immunzellen mobilisieren und die körpereigenen Abwehrsysteme insgesamt widerstandsfähiger machen. Eine Kur fürs Immunsystem empfiehlt sich zum Beispiel mit Beginn der kalten Jahreszeit und in der Erholungsphase nach längeren Erkrankungen. Aber auch als begleitende Maßnahme bei Krebsbehandlungen, bei hohem Stresslevel ist eine Immunkur sinnvoll, um die Abwehrkräfte aufzubauen und zu stärken. 

Geschwächte Abwehrkräfte: Gründe für eine Immunkur 

Wenn die Immunreaktion des Körpers geschwächt oder gestört ist, kann das sowohl medizinische Ursachen haben als auch in der persönlichen Lebensführung begründet sein. Folgende Gründe können eine Immunaufbaukur erforderlich machen.

Medikamenteneinnahme: 

Unsere Darmflora ist von Milliarden nützlicher Bakterien besiedelt, die nicht nur für die Verdauung, sondern auch für den Stoffwechsel und das Immunsystem eine wichtige Rolle spielen. Eine längerfristige Einnahme von Antibiotika zerstört neben den krankmachenden häufig auch diese „guten“ Bakterien. Die Einnahme probiotischer Präparate hilft, die Darmflora nach dem Angriff wieder aufzuforsten und das Immunsystem aufzubauen. 

Einseitige Ernährung: 

Eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist essenziell für die Funktionen des Immunsystems. Besonders wichtig für die körpereigene Abwehr sind Vitamine und Mineralstoffe, aber auch ausreichendes Trinken: Die empfohlene Menge von mindestens 1,5–2 Litern Wasser pro Tag liefert wertvolle Spurenelemente und unterstützt die Harnwege bei deren Ableitungs- und Entgiftungsarbeit.

Rauchen: 

Nicht nur das Nervengift Nikotin, auch die übrigen Bestandteile der Zigarette schädigen die Abwehr- und Reinigungsfunktion der Atemwege. Blut und Knochenmark, zwei weitere wichtige Säulen unseres Immunsystems, werden durch den Tabakkonsum ebenfalls angegriffen. Die gute Nachricht: Durch einen konsequenten Rauch-Stopp kann sich die Immunfunktion wieder regenerieren, Erkältungen und schwere Infekte nehmen merklich ab und auch das Risiko für andere organische Erkrankungen sinkt. 

Schlafmangel: 

Schlechte Schlafhygiene als Ursache eines schwächelnden Immunsystems? Wer nicht genug oder unregelmäßig schläft, behindert indirekt die Immunzellen bei der Suche nach Krankheitserregern: Dazu heften sie sich an ein bestimmtes Molekül, das es ihnen erlaubt, an andere Körperzellen anzudocken. Das können sie allerdings nur dann effektiv tun, wenn sich der Körper ausreichend Ruhephasen bekommt.

Stress: 

Vielen Menschen fällt es schwer abzuschalten. Zuhause und bei der Arbeit gibt es immer noch etwas zu erledigen, dazu kommen Sorgen und Ängste. Dauerstress kann die Funktion des Immunsystems beeinflussen: Die Natürlichen Killerzellen sind weniger aktiv, die T-Lymphozyten teilen sich langsamer und insgesamt sinkt die Zahl der Immunzellen. Wenn wir uns ständig körperlich und psychisch überfordert fühlen, haben auch Krankheitserreger leichtes Spiel.

Krebsbehandlungen und Operationen: 

Ob Routine-Eingriff oder Chemotherapie – alle Eingriffe von außen in den Organismus sind eine Mammutaufgabe für das Immunsystem. Häufig wird eine Immunkur zum Aufbau der Abwehrkräfte nach einer immunsuppressiven Behandlung eingesetzt, seit einiger Zeit auch als Maßnahme im Rahmen einer Immuntherapie. Dieser relativ neue Behandlungsansatz in der Krebsbehandlung soll das Immunsystem soweit stärken, dass es die Tumorzellen aus eigener Kraft bekämpfen kann. 

Allergien und Autoimmunerkrankungen: 

Immer mehr Menschen leiden an einer Allergie oder einer Autoimmunerkrankung. Bei diesen Krankheitsbildern ist das Immunsystem nicht geschwächt, sondern hyperaktiv: Es bekämpft eigentlich harmlose Fremdstoffe oder sogar die eigenen Körperzellen. 

Immunmodulation bei Allergien und Autoimmunerkrankungen 

Autoimmunkrankheiten und Allergien sind zwei komplexe, aber völlig unterschiedliche Krankheitsbilder. Eines jedoch haben sie gemeinsam: Die Immunabwehr ist außer Rand und Band geraten. Eine Immunmodulation hat bei diesen Erkrankungen nicht das Ziel, die Abwehr zu stärken, sondern die überschießende Immunreaktion zu dämpfen.

Allergien: 

Unsere Darmflora ist von Milliarden nützlicher Bakterien besiedelt, die nicht nur für die Verdauung, sondern auch für den Stoffwechsel und das Immunsystem eine wichtige Rolle spielen. Eine längerfristige Einnahme von Antibiotika zerstört neben den krankmachenden häufig auch diese „guten“ Bakterien. Die Einnahme probiotischer Präparate hilft, die Darmflora nach dem Angriff wieder aufzuforsten und das Immunsystem aufzubauen. 

Autoimmunkrankheiten: 

Hinter diesen z. T. sehr seltenen Störungsbildern steckt eine Fehlfunktion des Immunsystems: Die Immunzellen können nicht mehr zwischen fremden und körpereigenen Strukturen unterscheiden und greifen gesundes Gewebe an. Magen-Darm-Beschwerden, Hautirritationen, starke Gelenk- und Nervenschmerzen, Schwellungen und Abgeschlagenheit sind nur einige der vielfältigen Symptome. Zu den bekanntesten Autoimmunkrankheiten gehören Hashimoto Thyreoiditis, rheumatische Arthritis, Lupus Erythematodes und Multiple Sklerose. 

Auf den ersten Blick scheint die Idee einer Immunkur bei diesen Erkrankungen nicht plausibel – schließlich ist die körpereigene Abwehr schon aktiver, als sie sein sollte. Daher ist es wichtig, zwischen einer Immunaufbaukur einer ärztlich begleiteten Immunmodulation zu unterscheiden. Letztere zielt darauf ab, die Funktionsfähigkeit des Immunsystems wieder herzustellen – also die unerwünschten Reaktionen zu dämpfen. 

Wie funktioniert eine Immunkur? 

Grundsätzlich sind Art und Dauer einer Immunstimulation oder Immunmodulation immer von der jeweiligen Symptomatik abhängig. Hier finden Sie Antworten auf die häufigsten Fragen zur Immunkur.

Autoimmunkrankheit
  • Ist ein Arztbesuch notwendig? Eine Immunmodulation, zum Beispiel bei Allergien oder Autoimmunerkrankungen, sollte in jedem Fall ärztlich verschrieben und begleitet werden. Für eine prophylaktische Immunkur oder zur Stärkung der Abwehrkräfte nach langer Krankheit gibt es verschreibungsfreie Produkte. Ein Hausarzt kann Ihnen eine entsprechende Immunkur empfehlen.
  • Wie lange dauert eine Immunkur? Eine Kur zur Stärkung der Abwehrkräfte dauert in der Regel um die vier Wochen
  • Welche Produkte und Medikamente gibt es? Es gibt sehr viele verschiedene Immunkur-Präparate, da es verschiedene Arten der Immunstimulierung gibt. Die Auswahl und Zusammenstellung der Aufbaukur hängt unter anderem davon ab, ob sie das Immunsystem als Ganzes oder z. B. gezielt die Darmflora stärken soll.
  • Funktioniert eine Immunkur auch mit Hausmitteln? Hausmittel wie Vitamin C-haltiges Obst und Milchsäurebakterien sind ein stabiles Fundament für starke Abwehrkräfte. Allerdings werden viele der in natürlichen Nahrungsmitteln enthaltenen Vitalstoffe bei der Zubereitung oder auf dem Weg durch den Verdauungstrakt zerstört. Immunkur-Produkte kann der Körper hingegen optimal resorbieren. 

Wichtige Mineralstoffe für das Immunsystem

Produkte zur Unterstützung des Immunsystems kombinieren in der Regel verschiedene Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, die zum Erhalt eines gesunden Immunsystems beitragen.

  • Vitamin A: Trägt zum Funktionieren von Haut und Schleimhäuten bei. 
  • Vitamine der B-Gruppe: Fördern das Zellwachstum, schützen vor oxidativem Stress und helfen den Abwehrzellen beim Aufspüren von Erregern. 
  • Vitamin C: Ist für die Bildung der weißen Blutkörperchen unverzichtbar. 
  • Vitamin D: Aktiviert die T-Zellen, reguliert das Immunsystem und spielt auch bei der Vorbeugung bestimmter Autoimmunerkrankungen eine Rolle. 
  • Vitamin E: Schützt den Körper vor freien Radikalen und unterstützt u. a. die Bildung von Antikörpern. 
  • Zink: Schützt die Zellen und fördert die Bildung von Leukozyten. Zinkhaltige Produkte können dazu beitragen, die Dauer einer Erkältung zu verkürzen. 
  • Selen, Eisen und Kupfer: Die Spurenelemente schützen die Abwehrzellen und fördern ihre konstante Aktivität.

Abwehrkräfte natürlich stärken 

Auch eine gesunde Lebensführung trägt dazu bei, das Immunsystem gegen Infekte in Stellung zu bringen. Dazu zählen eine gute Hygiene, viel Bewegung, ausreichend Schlaf und natürlich die Ernährung. Zu den Lebensmitteln, die das Immunsystem stärken, zählen:

  • Ingwer 
  • Vitamin C-haltiges Obst und Gemüse wie Zitrone, Kiwi, rote Paprika, Brokkoli 
  • Zwiebeln, wirken antibiotisch 
  • Nüsse und Samen  
    Beerenfrüchte  
  • Eisenhaltige Lebensmittel, z. B. Fleisch, Kohl, Spinat, Hülsenfrüchte 
  • Vitamin A-haltige Lebensmittel, z. B. Karotten, Tomaten 
  • Fermentierte Lebensmittel, z. B. Sauerkraut, Molke, Kefir  
  • Honig, wirkt entzündungshemmend und antibiotisch 
  • Schwarzkümmel, als Samen oder Öl wirkt die Pflanze u. a. antibakteriell und antiparasitär
Autoimmunkrankheit