Basenfasten: Vorteile einer Basenkur 

Auch wenn es der Name vermuten lässt – Basenfasten hat nichts mit Hungern zu tun. Das Ziel einer Basenkur ist es, den Säure-Basen-Haushalt des Körpers ins Gleichgewicht zu bringen und den Körper zu entlasten. Die Ernährung mit basischen Lebensmitteln bringt aber auch viele weitere Vorteile mit sich. Erfahren Sie hier, wie Basenfasten funktioniert, welche Lebensmittel basenbildend wirken und wie Sie einer Übersäuerung vorbeugen können. 

Wie funktioniert Basenfasten? 

Basenfasten hat eine lange Tradition. Vor über hundert Jahren legte der schwedische Biochemiker Ragnar Berg  den Zusammenhang zwischen basischer Nahrung und unserem Wohlbefinden dar und begründete damit die sogenannte „Basentheorie“. Die Qualität eines Lebensmittels lässt sich demnach nicht nur am Verhältnis von Fetten, Eiweißen, Kohlenhydraten und Mikronährstoffen messen, sondern auch daran, ob es im Körper Säuren oder Basen bildet. Nur wenn vier- bis fünfmal mehr basische als saure Nahrungsmittel verzehrt werden, können die enthaltenen Nährstoffe optimal ausgenutzt, Stoffwechselendprodukte vollständig abtransportiert und eine Übersäuerung vermieden werden. 

Auf dieser Erkenntnis beruht die Basenkur. Ziel ist es, den Säure-Basen-Haushalt des Körpers zu regulieren, die Verdauungsorgane und den Organismus zu entlasten. Daher werden beim Basenfasten säurebildende Lebensmittel wie Weißmehl, Fleisch, zuckerhaltige Produkte und Alkohol komplett vom Speiseplan gestrichen und durch basische Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Nüsse, Samen und Sprossen ersetzt. 

Ein Verhältnis von 80 % basischer zu 20 % saurer Lebensmittel ist ideal für das Basenfasten.

Der Säure-Basen-Haushalt: entscheidend für das Wohlbefinden

Ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt ist eine Voraussetzung dafür, dass unser Stoffwechsel störungsfrei arbeiten kann. Die meisten Stoffwechselprozesse in den Organen laufen in einem basischen Bereich ab. Ein komplexes körpereigenes Puffersystem bindet überschüssige Säuren und sorgt für einen stabilen pH-Wert. Allerdings können eine ungesunde Lebensweise und falsche Ernährung die körpereigenen Säurepuffer an ihre Kapazitätsgrenzen bringen. Allgemeines Unwohlsein, Kopfschmerzen und Hautprobleme können die Folge sein. Eine Basenkur kann der Übersäuerung des Organismus entgegenwirken und den pH-Wert wieder ins Gleichgewicht bringen. 

Körperliche Beschwerden durch Übersäuerung

Eine Übersäuerung des Körpers äußert sich häufig nach und nach durch eher unspezifische Beschwerden. Typische Anzeichen sind:

  • Antriebslosigkeit, ständige Erschöpfung Allgemeines Unwohlsein
  • Magen-Darm-Probleme, z. B. Sodbrennen, Blähungen
  • Häufige Kopfschmerzen
  • Hautirritationen
  • Haarausfall
  • Brüchige Fingernägel

Es wird vermutet, dass viele der Beschwerden mit einer Störung der Enzymsysteme zusammenhängen. Diese sind sowohl für die Energiegewinnung der Zellen als auch die Verwertung von Vitaminen und Mineralstoffen zuständig. Verschiebt sich das Verhältnis zwischen Säuren und Basen im Organismus in den sauren Bereich, können diese Systeme nicht mehr richtig arbeiten. 

Vorteile einer Basenkur 

Im Vergleich zu einer klassischen Fastenkur wird beim basischen Fasten nicht gehungert – vielmehr stehen eine bewusste Ernährung und die sorgfältige Auswahl der täglichen Lebensmittel im Vordergrund. Neben der Linderung von durch Übersäuerung hervorgerufenen Beschwerden hat das Basenfasten noch viele weitere Vorteile:

Entlastung von Körper und Verdauungssystem: Leicht verdauliche und schonend zubereitete Speisen können besser aufgenommen und verarbeitet werden. 

Vitamin- und ballaststoffreiche Ernährung: Eine basenreiche Ernährung beinhaltet viel frisches Obst und Gemüse. Der hohe Nährstoffgehalt dieser Lebensmittel unterstützt das Wohlbefinden und die körpereigenen Abwehrkräfte.  

Mehr Achtsamkeit: Die bewusste Auseinandersetzung mit den eigenen Ernährungsgewohnheiten fördert nicht nur das organische, sondern auch das seelische Gleichgewicht Im Idealfall werden daher während einer Basenkur auch mögliche Stressfaktoren in der eigenen Lebensführung bewusst reduziert.  

Leicht umzusetzen: Für das Basenfasten braucht es nicht viel mehr als frische Lebensmittel. Mit etwas Vorbereitung wie z. B. einem Einkaufsplaner kann man die Basenkur problemlos zu Hause durchführen.  

Kein Hungern: Dreimal am Tag satt essen und sich wohlfühlen – das ist das Prinzip des Basenfastens. Anders als bei klassischen Diäten geht es nicht in erster Linie um eine Gewichtsreduktion. Energietiefs und Fastenkrisen, wie sie z. B. beim Heilfasten auftreten, werden in der Regel vermieden, sodass der gewohnte Lebens- und Arbeitsrhythmus kaum verändert werden muss. Ein leichter Gewichtsverlust kann sich als „Nebeneffekt“ der Ernährungsumstellung häufig dennoch einstellen.

Basische Lebensmittel vs. säurebildende Lebensmittel 

Bei der Einteilung in „sauer“ oder „basisch“ kommt es nicht auf den Geschmack eines Lebensmittels an, sondern darauf, wie es im Körper verstoffwechselt wird. Entscheidend dafür ist vor allem der Gehalt an den Mineralstoffen wie Kalium, Magnesium und Kalzium sowie schwelfelhaltigen Aminosäuren. 

Basenbildende Lebensmitteln sind unter anderem:
  • Gemüse (mit Ausnahme einiger weniger Sorten, z. B. Artischocken)
  • Kartoffeln 
  • Frische Kräuter  
  • Sprossen 
  • Pilze 
  • Obst (alle Sorten) 
  • Ungeschwefeltes Trockenobst 
  • Nüsse und Samen  
  • Kaltgepresste Öle 
Säurebildende Lebensmittel sind unter anderem:
  • Fleisch 
  • Fisch 
  • Milch und Milchprodukte  
  • Eier 
  • Weißmehlprodukte 
  • Zucker und zuckerhaltige Getränke 
  • Kaffee  
  • Alkohol

Für wen ist Basenfasten geeignet? 

Eine Basenkur eignet sich grundsätzlich für alle körperlich gesunden Menschen. Da jedoch auf Milch- und viele Getreideprodukte verzichtet wird, sollten sich Allergiker, chronisch Kranke, Schwangere und Stillende sowie von schweren Krankheiten genesene Patienten vor Beginn einer Kur immer ärztlich beraten lassen. Eine Basenkur kann als Unterstützung einer bereits bestehenden Therapie, z. B. bei akuten Hautproblemen oder Verdauungsbeschwerden eingesetzt werden, aber auch zur Regenerierung nach Belastungsphasen oder zur allgemeinen Steigerung des persönlichen Wohlbefindens. Aufgrund der hohen Nährstoffzufuhr ist bei einer basischen Ernährung nicht mit Mangelerscheinungen oder Kreislaufbeschwerden zu rechnen. Als dauerhaftes Ernährungskonzept eignet sich eine basenüberschüssige Ernährung, bei der die „guten“ Säurebildner in einem gesunden Umfang erlaubt sind. 

Wie lange dauert eine Basenkur? 

Basenfasten-Kur: 

Um einen übersäuerten Organismus wieder ins Gleichgewicht zu bringen, empfiehlt sich eine Basenkur von 5–14 Tagen dauern. Eine Zwei-Wochen-Kur bietet den idealen Einstieg in eine basenreichere und bewusstere Ernährung.

Regelmäßige Basentage: 

Wer den Stoffwechsel zwischendurch entschlacken möchte, kann ein bis zwei Basentagen pro Woche einlegen. Dazu bieten sich vor allem die ruhigeren Wochenenden an. 

Langzeit-Kur: 

Eine strikt basische Ernährung sollte maximal acht Wochen ausgedehnt werden. Als langfristiges Ernährungskonzept ist eine basenreiche Ernährung mit einem Verhältnis von 80 % Basenbildnern und 20 % Säurebildnern sinnvoll.

Allgemeine Tipps zum basischen Fasten

Um den Effekt der Basenkur zu steigern, können neben dem Verzicht auf Säurebildner auch folgende Faktoren berücksichtigt werden:

  • Keine Rohkost nach 14.00: In Obst und Gemüse, das vor dem Verzehr nicht erhitzt wird, stecken reichlich Vitamine und Mineralstoffe. Die enthaltenen Fasern und Säurenfordern allerdings auch den Verdauungsapparat. Daher kann der Verzehr von Rohkost am Nachmittag und Abend den Schlaf stören. 
  • Lebensmittel schonend garen: Damit die wichtigen Vitalstoffe bei der Zubereitung nicht verloren gehen, sollten Obst und Gemüse möglichst schonend gegart werden – ideal ist Dünsten oder Dämpfen.  
  • Viel trinken: Zwei bis drei Liter stilles Mineralwasser und milde Kräutertees, über den Tag verteilt getrunken, durchspülen Nieren und Lymphen und unterstützen die schnelle Ausscheidung von Giftstoffen über die Harnwege. Frischer Ingwertee am Morgen kurbelt die Verdauung an.  
  • Nicht zu spät essen: Am Abend schalten die Organe auf „Nachtspeicher“ um, um sich anderen Aufgaben wie der Immunabwehr zuzuwenden. Etwa vier Stunden vor dem Schlafengehen ist deshalb die beste Zeit, um den Fastentag mit einem leichten Abendessen zu beenden.  
  • Zwischenmahlzeiten vermeiden: Auch wenn es am Anfang schwerfällt, sollten Snacks und Zwischenmahlzeiten während des Basenfastens ausfallen. Der Körper nutzt die Essenspausen, um die aufgenommenen Nährstoffe zu verstoffwechseln.  
  • Gut kauen: Unsere Verdauung beginnt nicht erst im Magen. Bereits im Mund wird die Nahrung durch die im Speichel enthaltenen Enzyme für die Weiterverarbeitung vorbereitet. Diese fällt umso leichter, je gründlicher wir jeden Bissen kauen.  
  • Stress vermeiden: Die beste Ernährung kann ihre Wirkung nicht voll entfalten, wenn oxidativer Stress und Schlafmangel den Organismus belasten. Beim basischen Fasten sollte im Idealfall der gesamte Körper Gelegenheit haben, zur Ruhe zu kommen. Sanfte Bewegung und viel Schlaf runden das Erholungsprogramm für Körper und Seele ab. 

Darmreinigung als ergänzende Maßnahme 

Um den Darm auf die ballaststoffreiche Kost während des Basenfastens vorzubereiten und die Nährstoffaufnahme zu optimieren, kann man vor Beginn der Basenkur eine Darmreinigung durchführen. Dabei wird der Darm mithilfe von Einläufen oder Abführmitteln entleert. Auch Flohsamenschalen oder Leinsamen, mit viel Wasser verzehrt, unterstützen die Darmentleerung. Wer seine Darmflora und die Funktionsfähigkeit des Darms gezielt wieder aufbauen möchte, kann eine Darmsanierung durchführen. Diese beinhaltet neben der Darmreinigung auch eine Neubesiedelung der Darmschleimhaut mit nützlichen Bakterien.