Die Milz und ihre Funktion für das Immunsystem

Die Bedeutung der Milz für unsere Gesundheit wurde lange unterschätzt – und auch heute noch wird die Milz nach traumatischen Verletzungen operativ entfernt. Allerdings wird der funktionelle Nutzen der Milz für einen intakten Blutkreislauf und ein gesundes Immunsys-tem inzwischen vermehrt geschätzt. Erfahren Sie hier, welche Aufgaben die Milz im Körper hat und was zu tun ist, wenn die Milz schmerzt.

Anatomie der Milz 

Die Milz liegt etwas versteckt im linken hinteren Oberbauch unterhalb des Zwerchfells und mit rund elf Zentimetern nur etwa ein Drittel so lang wie der benachbarte Magen. Damit drängt sich der Splen, wie die Milz auch genannt wird, nicht gerade in den Vordergrund. Sie ist sehr gut an ihrer charakteristischen Bohnenform und ihrer rötlichen bis blauvioletten Färbung zu erkennen. Ihr weiches Inneres, die sogenannte Pulpa, ist durch dreidimensionale Strukturen aus Bindegewebe geschützt. Diese hüllen das Organ wie eine Kapsel ein und verbinden es mit dem Magen, der linken Niere, der Bauchspeicheldrüse und dem Dickdarm. Über eine eigene Milzarterie wird die Milz kräftig mit Blut versorgt, das von dort aus in Richtung Leber fließt. Die rote Pulpa ist von einem Netzwerk feiner Bahnen umgeben, den Sinus, in denen die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) abgebaut werden. Bei einem Blick durchs Mikroskop fallen schließlich kleine weiße Sprenkel auf: Die weiße Pulpa, die das umliegende dunkelrote Gewebe flächig durchsetzt, spielt eine zentrale Rolle in unserem Immunsystem. 

Funktionen der Milz

Im Mittelalter schrieb man der Milz einen entscheidenden Einfluss auf die Gemütslage des Menschen zu. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gilt die Milz seit jeher als Zentrum des wichtigsten, weil für die Energiegewinnung zuständigen Funktionskreises im Körper. In jedem Fall leistet das kleine Organ Erstaunliches: Mehrere hundert Mal am Tag wird unser gesamtes Blutvolumen – bei einem Erwachsenen immerhin bis zu sechs Liter – durch die Milz gepumpt. Das geschieht nicht ohne Grund: Die Milz übernimmt ähnlich wie Leber und Nieren wichtige Aufgaben bei der Blutreinigung, anders als diese beiden ist sie jedoch kein lebenswichtiges Organ. Muss die Milz aufgrund lebensbedrohlicher Umstände operativ entfernt werden, können die Patienten grundsätzlich ohne größere Einschränkungen weiterleben. Allerdings hat eine fehlende Milz hat oft spürbare Folgen für die Funktion der körpereigenen Abwehr. 

Aufgaben der Milz im Blutkreislauf 

Was macht die Milz nun eigentlich genau? Die entscheidende Rolle bei den Aufgaben der Milz spielen die rote und weiße Pulpa. 

  • Blutbildung: In der vorgeburtlichen Phase und den ersten sechs Lebensjahren ist die Milz an der Blutbildung beteiligt, bevor diese Funktion gänzlich auf das Knochenmark übergeht. 
  • Blutreinigung: Funktionsuntüchtige und alte Erythrozyten (rote Blutkörperchen), Bakterien, Tumorzellen und kleine Blutgerinnsel werden in der Milz aus dem Blut herausgefiltert und zerlegt. Die Makrophagen (Fresszellen) kümmern sich anschließend um deren Entsorgung. Diese Aufgabe teilt sich die Milz mit der Leber und dem Knochenmark. 
  • Blutspeicher: Die Milz hält ständig eine gewisse Menge an Blut „auf Vorrat“ bereit. So ist sie in der Lage, rote Blutkörperchen, Blutplättchen (Thrombozyten) und Lymphozyten bei Bedarf in den Körper abzugeben. 
  • Immunsystem: Die Milz gehört zu den sekundären lymphatischen Organen und ist damit ein wichtiger Bestandteil der Immunabwehr. Neben den Makrophagen werden auch Lymphozyten (T-Zellen) in der Milz gebildet. Diese lagern sich anschließend mit den sogenannten dendritischen Zellen rund um die feinen Blutgefäße im Milzgewebe ab. Dort bilden sie gemeinsam mit den B-Zellen die weiße Pulpa. Entdecken die dendritischen Zellen verdächtige Partikel im Blut, präsentieren sie diese den T-Zellen, die ihrerseits die antikörperproduzierenden B-Zellen aktivieren. Einmal mit Antikör-pern markiert, sind die Fremdstoffe für die Makrophagen leicht zu erkennen und zu beseitigen. 

Milzerkrankungen und ihre Symptome

„Echte“ Milzerkrankungen sind relativ selten. Wird die Milz allerdings durch andere Krank-heiten in Mitleidenschaft gezogen oder durch äußere Gewalteinwirkung geschädigt, können spezifische Schmerzen und eine Vergrößerung des Organs auftreten. 

Vergrößerung der Milz:

Eine Splenomegalie, die häufigste Form der Milzerkrankung, äußert sich bei zahlreichen Patienten durch ein Druckgefühl bis hin zu starken Schmerzen unterhalb des linken Rippenbogens. Eine Milzschwellung geht häufig mit einer weiteren Grunderkrankung einher. Daher sollte bei anhaltenden Milzschmerzen unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Eine mögliche Komplikation einer Milzvergrößerung ist ein Hypersplenismus: Entfernt die überaktive Milz mehr Blutzellen, als das Knochenmark nachproduzieren kann, entsteht ein gefährlicher Mangel an roten und weißen Blutkörperchen. Hier hilft oft nur noch die operative Entfernung der Milz. 

Milzruptur: 

Wird die Milz durch äußere Einflüsse verletzt oder vergrößert sie sich stark, kann die sie umgebende feine Bindegewebskapsel reißen. Da das Organ sehr gut durchblutet ist, wird eine solche Situation schnell lebensgefährlich. Ein Milzriss geht mit sehr starken Schmerzen im linken Oberbauch einher, die in die linke Schulter- und Halspartie ausstrahlen können. 

Verkleinerung der Milz: 

Eine schrumpfende Milz ist Teil des natürlichen Alterungsprozesses und daher zunächst unbedenklich. Allerdings können auch hinter einer so-genannten Milzatrophie ernste organische Erkrankungen stecken. Eine verkleinerte Milz geht oft mit dem Verlust spezialisierter Fress- und B-Zellen einher. Betroffene spüren die eingeschränkte Milzfunktion (Hyposplenie) deshalb vor allem durch eine erhöhte Infektanfälligkeit. Zugleich steigt das das Risiko zum Teil lebensgefährlicher Venenthrombosen.

Asplenie: 

Mit diesem Begriff ist das Fehlen, aber auch der vollständige Funktionsverlust der Milz gemeint. In sehr seltenen Fällen ist die Asplenie angeboren, meist ist sie aber die Folge eines operativen Eingriffs. 

Ursachen von Milzerkrankungen 

Ob Vergrößerung oder Verkleinerung – die Art, wie sich die Milz verändert, ist meist schon ein wichtiger Hinweis für die zugrundliegende Störung. Folgende Ursachen können hinter einer Milzerkrankung stecken: 

  • Erkrankungen anderer Organe: Ist der Blutabfluss in der Pfortader z. B. aufgrund einer Herzschwäche oder einer fibrösen bzw. zirrhotischen Veränderung der Leber behindert, vergrößert sich die Milz infolge des entstehenden Blutstaus. 
  • Infektionen: Einige Viren und Bakterien lösen schwere Infektionskrankheiten wie z. B. Malaria, Tuberkulose oder Pfeiffersches Drüsenfieber aus. Kämpft der Körper gegen diese Erreger, schwillt mitunter auch die Milz an. 
  • Autoimmunerkrankungen: Systemische Autoimmunkrankheiten wie Lupus Erythematodes, Sarkoidose oder rheumatoide Arthritis können auch das Milzgewebe angreifen und eine Splenomegalie hervorrufen. Umgekehrt bewirken organspezifische Autoimmunerkrankungen des Magen-Darm-Trakts, z. B. Zöliakie oder Colitis ulcerosa, eher eine Schrumpfung der Milz. Weshalb sie das tun, ist bisher noch nicht geklärt. 
  • Krebs: Wenn ein Tumor das Milzgewebe infiltriert, kann es zu einer Milzvergrößerung kommen. Nach Chemotherapien oder Knochenmarkstransplantationen wird hingegen auch eine Verkleinerung der Milz beobachtet. 
  • Blutkrankheiten: Reichern sich aufgrund einer Überproduktion des Knochenmarks oder einer veränderten Struktur der roten Blutkörperchen zu viele Erythrozyten in der Milz an, dehnt sie sich auf ein Mehrfaches ihrer eigentlichen Größe aus. Neben angeborenen Defekten wie Thalassämie und Sichelzellanämie oder der sehr seltenen Myelofibrose können auch Krebserkrankungen des blutbildenden Systems, also Leukämien und Lymphome, die krankhafte Gewebsveränderung auslösen.

Was tun, wenn die Milz schmerzt?

Wenn es beim schnellen Gehen oder Joggen plötzlich in der linken Seite zwickt, kann die Milz dahinter stecken. Durch körperliche Aktivität nimmt die Durchblutung des Organs ab, sie verformt sich und löst das unangenehme, aber harmlose Seitenstechen aus. Oft hilft es bereits, die Belastung zu reduzieren und gleichmäßig zu atmen. Halten die Schmerzen jedoch an oder treten unabhängig von einer Belastung auf, ist ein Arztbesuch dringend zu empfehlen. Der Arzt kann der Ursache der Beschwerden mit Blutuntersuchungen und bildgebenden Verfahren auf die Spur kommen. Treten die Milzschmerzen infolge eines Unfalls, nach einem körperlichen Angriff oder bei einer bestehenden Vorerkrankung auf, ist unverzüglich ein Notarzt zu rufen. 

Milz stärken: Die Milzfunktion natürlich unterstützen

Alles, was wir zur Stärkung unserer Abwehrkräfte unternehmen, kann auch die Milz unterstützen. Dazu gehören eine ausgewogene Ernährung mit vielen Vitalstoffen, regelmäßige Bewegung an frischer Luft, der Verzicht auf Genussgifte wie Alkohol und Nikotin und selbstverständlich ausreichende Erholung durch Schlaf und Stressabbau. 

Unterstützung aus der Natur

Wie kann man Störungen der Milzfunktion begegnen? Milzimmunosyx setzt dazu auf Aus-züge aus den althergebrachten Heilpflanzen Amerikanische Säckelblume und Chinarinde. Es unterstützt unter anderem die immunologischen Funktionsabläufe in der Milz – so kann beispielsweise die Rekonvaleszenz nach überstandenen Infektionen verbessert werden.