Ernährungs­tagebuch bei Reizdarm

Was ist ein Ernährungstagebuch? Und was hat es mit dem Reizdarmsyndrom zu tun? Vor allem aber: Wie kann es dabei helfen, besser mit einem Reizdarmsyndrom zu leben? Wie Sie bereits wissen, stehen viele verschiedene Ursachen mit der Entstehung und der Symptomatik eines Reizdarmsyndroms in Verbindung: bestimmte körperliche Voraussetzungen können ebenso daran beteiligt sein wie psychische Faktoren. Da es nach derzeitigem Kenntnisstand jedoch keine organische Grunderkrankung als Auslöser gibt, ist RDS auch nicht heilbar. Dem Reizdarmsyndrom auf den Grund zu gehen, ist schwierig, denn es äußert sich bei jedem unterschiedlich. Aber je mehr man über den eigenen Körper bzw. den Stoffwechsel lernt, desto leichter fällt es, die belastenden Beschwerden in den Griff zu bekommen. Ein Ernährungstagebuch kann dabei unterstützen und Aufschluss über Ess- und Lebensgewohnheiten geben.

Der Nutzen eines Ernährungstagebuchs

Über Ihre Ernährungsgewohnheiten Buch zu führen, erscheint zunächst sehr aufwändig. Es hat jedoch mittelfristig drei große Vorteile: Erstens behalten Sie auf diese Weise alle Mahlzeiten im Blick. Auch solche, die man gerne schnell vergisst wie Naschereien zwischendurch; und auch solche, die schon längere Zeit zurückliegen, bevor die Symptome einsetzen. Zweitens lassen sich eventuell aus dem Zusammenhang zwischen Nahrungsmitteln und Symptomen sogenannte Trigger, also Auslöser für Ihre Beschwerden, eingrenzen. Das können sogenannte FODMAPs sein – Zuckeralkohole, die nicht vollständig verdaut werden und Blähungen verursachen können. Manche Patienten reagieren aber auch auf Gluten, das Klebereiweiß aus Weizen, oder auf andere Getreide-Bestandteile empfindlich. Und drittens haben Sie mit einem Ernährungstagebuch eine Dokumentation Ihrer Beschwerden zur Hand, die sowohl Ihrem Arzt bei der Diagnosestellung helfen kann als auch Ihrem Ernährungsberater, gezielt die richtigen Empfehlungen auszusprechen. Denn nur, wenn über Ihre Essgewohnheiten Klarheit herrscht, kann die Ernährung wirklich so effektiv umgestellt werden, dass die Symptome zurückgehen.

Was sind FODMAPs?

FODMAPs sind bestimmte Kohlenhydrate und Zuckeralkohole, die in Lebensmitteln vorkommen. Wenn man sie im Übermaß zu sich nimmt, werden sie möglicherweise nicht gut verdaut. Dann könnten sie von Bakterien im Darmtrakt vergoren (fermentiert) werden und zu schmerzhaften Blähungen führen. Auf unserer Seite Ernährung bei Reizdarmsyndrom erfahren Sie mehr darüber!

Wie funktioniert ein Ernährungstagebuch?

Das Führen eines Ernährungstagebuches ist kein Hexenwerk; es bedarf nur etwas Disziplin: Damit auch die richtigen Schlüsse daraus gezogen werden können, sollte das Tagebuch möglichst gewissenhaft und zwei, besser noch vier Wochen lang geführt werden. Über diesen begrenzten Zeitraum hinweg werden alle Faktoren festgehalten, die für das Krankheitsgeschehen relevant sein könnten. Gleichzeitig wird dokumentiert, welche Beschwerden wann auftraten. So lässt sich nach einer gewissen Zeit eventuell ein Muster feststellen bzw. ein kausaler Zusammenhang herstellen zwischen bestimmten Verhaltensweisen oder Nahrungsmitteln und einer entsprechenden Symptomatik. 

Legende

Name und Datum 

Notieren Sie auf dem Deckblatt Ihren Namen und das Datum. Füllen Sie pro Tag eine Tabelle aus. Wenn Sie mehr Platz benötigen, nutzen Sie die Rückseite oder ein weiteres Blatt.

Mahlzeiten 

Tragen Sie am besten direkt nach dem Verzehr detailliert alles ein, was Sie essen und trinken – auch Snacks und Zwischenmahlzeiten. Können Sie keine genauen Gewichtsangaben machen, dann schätzen Sie die Menge so gut wie möglich: 1 Esslöffel, 1 Scheibe, 1 Handvoll usw.

Wasser 

Haben Sie genügend getrunken? Hier behalten Sie Ihren Wasserhaushalt im Blick. Dazu zählen aber nur ungesüßter Kräuter- oder Früchtetee oder Wasser! Fruchtsäfte, Milch, Kaffee und kohlensäurehaltige Getränke gehören in die Spalte „Mahlzeiten“.

Stuhl 

Von fest bis flüssig – bitte tragen Sie ein, ob Sie Stuhlgang hatten und wenn ja, ob es Auffälligkeiten bei der Konsistenz des Stuhls gab.

Stresslevel 

Hier ist Ihr ganz subjektives Empfinden ausschlaggebend: Nehmen Sie eine Einschätzung vor zwischen „ganz entspannt“ (grün) und „stark belastet“ (rot).

Bewegung 

In dieser Spalte können Sie Angaben zu Ihrer Aktivität machen. Dabei zählt nicht nur Sport, sondern auch, wenn Sie in der Mittagspause einen Spaziergang machen!

Beschwerden 

Notieren Sie hier, wenn es irgendwelche verdauungsbezogenen Beschwerden gab; wie lange sie gedauert haben und welcher Art sie waren.