Kinderleichte Darmpflege.

Antibiotika gehören zu den großen Errungenschaften der modernen Medizin. Lebensbedrohliche bakterielle Infektionskrankheiten wie Typhus oder Tuberkulose konnten damit zurückgedrängt werden; auch bei Lungenentzündungen oder nach Operationen kommen sie zum Einsatz. Sie bekämpfen wirkungsvoll Bakterien und können damit Leben retten – insbesondere unspezifische Breitband-Antibiotika greifen jedoch indirekt auch das körpereigene Immunsystem an. Denn sie können nicht zwischen nützlichen und schädlichen Bakterien unterscheiden: Potentielle Krankheitserreger werden gleichermaßen vernichtet wie wertvolle Bestandteile der Darmflora, die eine wichtige Komponente der Immunabwehr darstellt. Insbesondere, wenn bei Kindern das Immunsystem noch nicht voll ausgebildet ist, ist der Einsatz von Antibiotika ein zweischneidiges Schwert: Einerseits kann er notwendig sein, weil die körpereigenen Abwehrkräfte mit der Infektion nicht alleine fertigwerden. Andererseits wird das Immunsystem durch das Antibiotikum möglicherweise zusätzlich indirekt geschwächt, sodass die Anfälligkeit des Körpers für ein erneutes Aufflammen der Krankheit oder eine neue Infektion wächst. Man geht heute davon aus, dass eine nachhaltige Schädigung der mikrobiologischen Entwicklung der Darmflora in den ersten Lebensjahren eine ganze Reihe von immunologischen Krankheiten, aber auch von Stoffwechsel- oder nervlichen Störungen nach sich ziehen kann.

Die ersten drei Jahren sind prägend für die Entwicklung der kindlichen Darmflora.

Die Entwicklung der Darmflora bei Kindern.

Die mikrobielle Besiedelung des kindlichen Darms beginnt vermutlich bereits im Uterus. Mit der vaginalen Geburt (und dem damit verbundenen Kontakt mit dem mütterlichen Mikrobiom) gelangen weitere Keime in den Verdauungstrakt des Kindes, wodurch auch das Immunsystem des Kindes getriggert wird. Entfällt dieser Erstkontakt mit den Darmbakterien der Mutter, wie bei einer Entbindung per Kaiserschnitt, so entsteht eine völlig andere Darmflora: Bei per Kaiserschnitt geborenen Kindern finden sich nicht nur weniger nützliche Bacteroides-Stämme, sondern auch häufiger potenzielle Pathogene wie Enterococcus, Enterobacter und Klebsiella-Arten. Das Stillen mit Muttermilch wiederum führt zu einer steigenden Anzahl an Milchsäurebakterien (Bifido), die erst mit der Einführung der Beikost zugunsten anderer Bakterienarten wieder zurückgeht. Bis zu ihrer Stabilisierung mit etwa drei Lebensjahren befindet sich die Darmflora im Aufbau. In ihrer ständigen Auseinandersetzung mit eingedrungenen Keimen lernt sie nicht nur, „gute“ und „schlechte“ Bakterien zu unterscheiden, sondern trainiert auch die Prozesse der körpereigenen Immunabwehr: Der Großteil der Abwehrzellen befindet sich nämlich in der Darmwand. Nach seiner Stabilisierung ist die Zusammensetzung des Darmmikrobioms bis ins Seniorenalter relativ konstant und verändert sich auf natürlichem Wege kaum noch – es sei denn, sie wird von außen durch ein Antibiotikum aus dem Gleichgewicht gebracht! 

Langzeitfolgen von Antibiotika auf die Darmschleimhaut.

Von Geburt an bis zu ihrer Stabilisierung ist die Darmflora einer Vielzahl von Einflussfaktoren ausgesetzt. In der Auseinandersetzung mit Viren und Bakterien arbeitet die Darmflora daran, ihre Abwehrkräfte zu trainieren und ihr natürliches Gleichgewicht zu erhalten. Direkt nach der Einnahme von Antibiotika ist eine dramatische Veränderung der Mikrobiotia ermittelt worden. Selbst nach über 4 Jahren ist die ursprüngliche Zusammensetzung der individuellen Mikrobiota noch nicht vollständig wiederhergestellt.1)

1) Jakobsson HE, Jernberg C, Andersson AF, Sjölund-Karlsson M, Jansson JK, Engstrand L. Short-term antibiotic treatment has differing long-term impacts on the human throat and gut microbiome. PLoS One. 2010 Mar 24;5(3):e9836.

Gesunder Darm – von Anfang an

Für Erwachsene sind nach einer Antibiotika-Therapie Kulturen aus Lactobacillus und Bifidobakterien geeignet. Achten Sie dabei auf eine magensaftresistente Darreichungsform wie bei ProBio-Cult® Junior Pro, damit die Milchsäurebakterien nicht durch die Magensäure zerstört werden, sondern auch im Darm ankommen. Gerade bei Kindern kann nach einer Antibiotika-Therapie ein Präparat wie beispielsweise ProBio-Cult® Junior Pro sinnvoll sein. Es enthält vier spezielle, mikroverkapselte Milchsäurebakterienstämme, die dank ihres speziellen Herstellungsverfahrens säurestabil sind. Daher können sie, im Gegensatz zu mit der Nahrung aufgenommenen Bakterien, die Passage durch Magen und Magensäure unbeschadet überstehen und erreichen ihren Bestimmungsort im Darm. Daneben trägt Biotin zur Erhaltung normaler Schleimhäute bei; also auch der Darmschleimhaut. Denn eine ausgewogene Darmschleimhaut und Darmflora sind entscheidend für Gesundheit und Wohlbefinden – beginnend mit den ersten Lebensjahren.